Der 200. Jahrestag der Geburt des Báb - am 29. Oktober 2019 - liegt vor uns. Dies ist eine Zeit, in der wir uns das außerordentliche Heldentum des Märtyrer-Herolds unseres Glaubens in Erinnerung rufen, dessen dramatisches Wirken die Menschheit in eine neue Ära der Geschichte katapultiert hat. Obwohl die Gesellschaft, in welcher der Báb erschien, um zwei Jahrhunderte von unserer eigenen Zeit getrennt ist, ähnelt sie der heutigen Welt durch das Gefühl der Bedrängnis und durch die Sehnsucht so vieler, Antworten zu finden, um den Wissensdurst der Seele zu stillen.
In den Schriften Bahá'u'lláhs lesen wir zum Báb folgendes:
»Betrachte mit deinem inneren Auge die Kette der aufeinanderfolgenden Offenbarungen, die die Manifestation Adams mit der des Báb verbindet. Ich bezeuge vor Gott, dass jede dieser Manifestationen durch das Wirken des göttlichen Willens und Heilsplanes herabgesandt wurde, dass jede Träger einer besonderen Botschaft war, dass jede mit einem göttlich offenbarten Buche betraut und beauftragt war, die Geheimnisse einer machtvollen Tafel zu enthüllen. Das jeder Offenbarung eigene Maß war genau vorherbestimmt. Dies, wahrlich, ist ein Beweis Unserer Gnade für sie, wenn ihr doch zu denen gehörtet, die diese Wahrheit begreifen!«
Um die Geschichte der Wirkungszeit des Báb besser zu verstehen, wollen wir hier eine Chronologie der wichtigsten Ereignisse im Zusammenhang mit der Amtszeit des Báb aufzeigen.
Geboren in Tihrán: Teheran, Hauptstadt Persiens. Bahá’u’lláh: wörtlich "Herrlichkeit Gottes", der Begründer der Bahá'í-Religion und Verheißene aller Zeiten; gestorben in Bahjí bei 'Akká in Israel am 29. Mai 1892.
eine der ersten Anhängerinnen des Báb. Táhirih, diese unvergleichliche Heldin der iranischen Geschichte, setzte sich 1848 mutig für die Gleichberechtigung der Frauen ein.
Báb: wörtlich das "Tor", der Vorläufer Bahá'u'lláhs, der eine eigene Sendung als selbständiger Offenbarer Gottes begründete, Er fand 1850 den Märtyrertod.
wo er Vorlesungen bei Siyyid Kázim-i-Rashtí, Shaykh Ahmads Nachfolger, besucht. Shaykh Ahmad verkündete in seinen Schriften und in seinen Lektionen, dass die Morgendämmerung sich schnell nähere und dass das Erscheinen der versprochenen Manifestation unmittelbar bevorstehe.
machen sich nach vierzig Tagen Gebet und Fasten auf die Suche nach dem Qá’im, der messiasähnlichen Figur im schiitischen Islam.
Der Báb erklärt 2 Stunden und 11 Minuten nach Sonnenuntergang seine Mission an Mullá Ḥusayn aus Bushrúyih in Shíráz. Der Báb enthüllt die Súriy-i-Mulúk, das erste Kapitel des Qayyúmu’l-Asmá’ (Kommentar zur Josephssure, worin die Person von Joseph auf Bahá'u'lláh gedeutet wird.). Dieses Datum markiert das Ende des Adamischen Zyklus', der etwa 6.000 Jahre dauerte, und den Beginn des Bahá'í-Zyklus'.
`Abdu'l-Bahá: bedeutet wörtlich "Diener der Herrlichkeit". Sohn Bahá'u'lláhs, Mittelpunkt des Bündnisses, autorisierter Ausleger Seiner Schriften und vollkommenes Beispiel Seines Glaubens. Geboren noch am selben Abend, an dem der Báb seine Mission erklärte.
(die ersten 18 Anhänger des Báb; der Báb selbst war der 19. Buchstabe des Lebendigen) in ihre Nachbar-Provinzen um Seine Sache zu lehren; er schickt Mullá Husayn nach Tihrán, um mit Bahá'u'lláh zu kommunizieren. Kurz darauf erhebt sich Bahá'u'lláh, um die Offenbarung des Báb in Mázindarán zu verbreiten.
von Shíráz aus nach Mekka. Mekka: Hauptstadt von Hedschas, Saudi-Arabien, nahe der Küste des Roten Meeres; bedeutendster Wallfahrtsort des Islám und Geburtsort Muhammads.
in Richtung Medina. Medina: westarabische Stadt nördlich von Mekka; neben Mekka der bedeutendste muhammadanische Wallfahrtsort, in dem sich die Gräber Muhammads und Seiner Lieblingstochter befinden.
verordnet, dass der Báb als Anstifter von Unruhen verhaftet und nach Shíráz gebracht werde sowie die Verhaftung, Verprügelung und Vertreibung Seiner Schüler.
über die Verhaftung und Folter von Quddús, Mullá Sádiq-i-Khurásání, Mullá `Alí-Akbar-i-Ardistání und Mullá Abú-Tálib im Juni in Shíráz. Dies ist der erste bekannte gedruckte Hinweis auf die Offenbarung des Báb. Ein ähnlicher Artikel wird am 19. November 1845 nachgedruckt.
den vertrauenswürdigen Siyyyid Yahyáy-i-Dárábí, Nachname Váhid, um den Báb in Shíráz zu interviewen. Der Kommentar zur Súrih Kawthar wird offenbart. Váhid wird ein Schüler des Báb.
aber nach Ausbruch der Cholera wieder freigelassen. Kurz darauf verlässt der Báb Shíráz Richtung Isfahán.
wo er sich mit einer Reihe von "‘Ulamá" (Schriftgelehrten) trifft, und Manuchihr Khán, der Gouverneur, erklärt sich als Anhänger des Báb. Die Kommentare zu weiteren Suren werden offenbart.
Er enthüllt dort das "Mutterbuch" der Bábí-Offenbarung, den persischen Bayán, welcher die Gesetze und Gebote der neuen Offenbarung in etwa 8.000 Versen enthält. Es ist in erster Linie eine Lobrede auf den Verheißenen. Der Báb schreibt in Mákú auch sein erstes Sendschreiben (Bezeichnung für ein vom Báb, von Bahá'u'lláh oder 'Abdu'l-Bahá geoffenbartes Werk) an Muhammad Sháh (Herrscher von Persien; er regierte von 1834-1848).
werden in Qazvín verhaftet. Bahá'u'lláh wird im November / Dezember inhaftiert beim Versuch, die Bábis von Qazvín zu unterstützen.
jener Festung in der Nähe des Berges Ararat, in welcher der Báb eingekerkert war.
treffen auf der Konferenz von Badasht ein, wo ein definitiver Bruch mit den Gesetzen der Islamischen Offenbarung und dem Beginn der Offenbarung des Báb erklärt wird. Dieser Wendepunkt in der Geschichte der Weltreligion geschah leise und ohne übertriebenes Pathos.
auf dem Weg dorthin durch Urúmíyyih proklamiert Er sein Amt in Gegenwart des Thronfolgers, Kronprinz Násiri'd-Dín Mírzá. Nach dem Prozess wird er bastoniert (Stockschläge auf die Fußsohlen) und kehrt nach Chihríq zurück.
Sháh von Persien 1848-1896; der mächtigste Herrscher des schiitischen Islám. Der Amír Niẓám Mírzá Taqí Khán, wird kurze Zeit später Premierminister. Brutale Strafen hält er für kluges Regiment, und das Volk zu treten, zu quälen, einzuschüchtern und zu verängstigen, betrachtet er als Hebel für den Fortschritt der Monarchie. Und da der König noch jung an Jahren ist, verfällt der Minister auf seltsame Ideen und schlägt die Trommel des Absolutismus in der Führung von Staatsgeschäften: Er gibt den Befehl, die Bábí zu verfolgen.
betreten das Heiligtum von Shaykh Tabarsí - Beginn der Belagerung und des Kampfes in Mazindaran.
Bahá’u’lláh geht einige Zeit später.
Bahá'u'lláh wird in Ámul zum zweiten Mal verhaftet
werden dazu verleitet, ihre Waffen niederzulegen. Das Ende des Mazindaran-Kampfes.
der Onkel mütterlicherseits des Báb, besucht ihn in Chihríq.
darunter Hájí Mírzá Siyyid ‘Alí, Onkel des Báb.
Nach seiner Verkündigung des Bábí-Glaubens, treten Unruhen auf.
und kommt schließlich nach Nayríz. Er geht in die Moschee von Jum'ih, wo er die Kanzel besteigt und die Sache Gottes verkündet. Der Gouverneur geht gegen ihn vor und Vahíd befiehlt seinen Gefährten, das Fort von Khájih zu besetzen. Die anschließende Belagerung dauert einen Monat.
das Fort von Khájih zu verlassen, dann aufgesetzt und getötet. Ende des ersten Nayríz-Konfliktes.
das Fort von Khájih zu verlassen, dann aufgesetzt und getötet. Ende des ersten Nayríz-Konfliktes.
Der Märtyrertod des Báb erfüllt Seinen zärtlich gehegten Wunsch und entflammt Seine Anhänger zu wachsendem Eifer. So groß ist das Feuer ihrer geistigen Verzückung, dass die schlimmen Stürme der Verfolgung es nur zu helleren Flammen anfachen. Je größer die Anstrengungen, es auszulöschen, desto höher schlagen die Flammen empor.
Der Glaube des Báb hatte sich zu diesem Zeitpunkt auf zwei Länder ausgebreitet: Iran und Irak. Zu diesem Zeitpunkt gibt es im ganzen Iran keine Provinz, in der nicht wenige bis zehn Bábí-Gemeinschaften gegründet worden waren. Diese frühen Bábí-Gemeinschaften muslimischer Konvertiten, die im Allgemeinen aus der Shaykhí-Schule stammten, gehörten verschiedenen Schichten der persischen Gesellschaft an; außerdem hatten sich auch einige Juden und Zoroastrier der Bewegung angeschlossen.
Amír-Nizám, Mirza Aqa Khán-i-Nuri wird kurz danach Premierminister.
Ein halb verrückter Bábí-Junge verwundet den Sháh mit Schrotkugeln durch einen Pistolenschuss. Der Angreifer wird sofort getötet, und die Behörden führen ein großes Massaker an den Bábí-Gläubigen durch.
einschließlich Táhirih und Sulayman Khán.
Die persische Regierung lässt etwa 20.000 Anhänger des Báb hinrichten - in der Hoffnung, so das Feuer der Unruhen zu löschen.
von Tihrán - das "Schwarze Loch" in den Elendsvierteln von Tihrán, in das Bahá'u'lláh 1852 zusammen mit Dieben und Mördern geworfen wurde. Hier wurde Er selbst zum ersten Mal mit Seiner hohen Sendung bekannt.
Bahá'u'lláh schrieb im Buch 'Anspruch und Verkündigung' Folgendes darüber:
»Umgeben von Drangsal, hörte Ich über Meinem Haupt eine höchst wundersame, süße Stimme. Mein Antlitz wendend, gewahrte Ich eine Jungfrau – das leibhaftige Gedenken des Namens Meines Herrn – vor Mir in den Lüften schwebend. So verzückt war sie, dass ihr Gesicht im Schmuck des göttlichen Wohlgefallens leuchtete und ihre Wangen im Glanz des Allbarmherzigen erglühten. Ihr Ruf erschallte zwischen Himmel und Erde und bezauberte der Menschen Herz und Geist. Meinem inneren und Meinem äußeren Sein enthüllte sie Botschaften, die Meine Seele und die Seelen der ehrbaren Diener Gottes frohlocken ließen.«
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