Glauben wir alle an den einen wahren Gott?

Der Glaube an den einen wahren Gott und die Manifestation Seiner Schönheit

Der Glaube an den einen wahren Gott und die Manifestation Seiner Schönheit sind zentrale Themen vieler religiöser Überzeugungen auf der ganzen Welt. Diese Konzepte spiegeln tief verwurzelte spirituelle Sehnsüchte und philosophische Erkenntnisse wider, die in den Grundfesten verschiedener Glaubensrichtungen verankert sind. In diesem Text werden wir uns mit der Bedeutung des Glaubens an den einen wahren Gott und der Manifestation Seiner Schönheit in den verschiedenen Religionen befassen.

»Selig der Mensch, der seinen Glauben an Gott und Seine Zeichen bekennt und den Vers anerkennt: "Er soll nicht befragt werden über Sein Tun." Anerkennung hat Gott zur Zier jedes Glaubens und zu dessen wahrer Grundlage gemacht. Von ihr hängt die Annahme jeder guten Tat ab. Darauf richtet euren Blick, damit euch das Getuschel der Widerspenstigen nicht zum Straucheln bringt.«

(Bahá’u’lláh, 'Ährenlese aus den Schriften Bahá’u’lláhs‘)

Nun die Frage: Warum sollten die Menschen ohne Beweise und ohne Gotteserfahrung an Gott glauben? In der Regel ist Glaube ein Erziehungsprodukt von Eltern, Großeltern, der Umgebung usw. Wenn aber die „Vertrauens-Personen“ schwere Mängel aufweisen – es z. B. im Allgemeinen mit der Wahrheit nicht allzu genau nehmen, wird der junge Mensch zweifeln und seine eigenen Beweise suchen.

»Diesen Zustand einer todkranken Gesellschaft sucht die Religion zu verbessern und zu wandeln; denn der Kern religiösen Glaubens ist ein mystisches Empfinden, das den Menschen mit Gott vereint. Diese Haltung der geistigen Verbindung lässt sich erreichen und bewahren durch Meditation und Gebet.«

(Shoghi Effendi, Ein Leben, getragen von Andacht und Gebet)

Der Glaube an den einen wahren Gott bildet das Herzstück des Monotheismus, einer Glaubensrichtung, die in vielen Religionen wie dem Judentum, dem Christentum und dem Islam verankert ist. Monotheismus betont die Existenz eines einzigen allmächtigen und allwissenden Gottes, der Schöpfer des Universums und Lenker der menschlichen Geschichte ist. Dieser Glaube inspiriert Gläubige dazu, eine persönliche Beziehung zu Gott aufzubauen, in der sie Seine Führung und Liebe suchen.

Im Judentum wird Gott als der Ewige, der Allmächtige und der Barmherzige beschrieben.

Das jüdische Gebot, "Höre, Israel, der Herr, unser Gott, der Herr ist einer" (5. Mose 6,4), betont die Einheit Gottes. Diese Lehre beeinflusst das jüdische Verständnis von Ethik und Moral und ermutigt die Gläubigen, eine tiefe Verbindung zu Gott zu suchen, indem sie Seine Gebote befolgen.

Im Christentum wird Gott als die Dreifaltigkeit dargestellt - Vater, Sohn und Heiliger Geist.

Die Liebe Gottes wird durch die Menschwerdung Jesu Christi verdeutlicht, der gekommen ist, um die Menschheit zu erlösen. Das christliche Verständnis von Gott betont die bedingungslose Liebe und Gnade, die Er für Seine Schöpfung empfindet. Gläubige werden ermutigt, in der Nachfolge Christi zu leben und Seine Liebe in der Welt zu verkünden.

»Alle Völker der Welt waren damals äußerst unwissend, fanatisch und götzendienerisch. Nur eine Handvoll Juden bekannte sich zum Glauben an die Einheit Gottes, und sie waren armselige Ausgestoßene. Diese heiligen Seelen der Christenheit erhoben sich nun, um eine Sache zu verkünden, die den Anschauungen der gesamten Menschheit völlig entgegengesetzt und zuwider war. Die Herrscher in vieren der fünf Erdteile fassten den unerbittlichen Entschluss, die Anhänger Christi völlig zu vernichten, und dennoch schickten sich schließlich die meisten von ihnen an, den Glauben Gottes mit ganzem Herzen zu verbreiten. Alle Nationen Europas, zahlreiche Völker Asiens und Afrikas und sogar einige Einwohner der pazifischen Inseln versammelten sich unter dem Schutz der Einheit Gottes.«

(‘Abdu’l-Bahá, 'Das Geheimnis göttlicher Kultur‘)

Im Islam wird Allah als der eine wahre Gott verehrt, der die Botschaft des Propheten Mohammed durch den Koran offenbart hat.

Der islamische Glaube betont die Einzigartigkeit und Allmacht Gottes sowie die Notwendigkeit, Seinen Willen zu befolgen. Die Gläubigen werden aufgefordert, sich Gott in Gebet und Anbetung zu nähern und Seine Barmherzigkeit und Vergebung zu suchen.

»Wisse: Als Muḥammad, der Punkt des Qur’án und das Licht des Allherrlichen, mit klaren Versen und strahlenden Beweisen erschien, Zeichen, die kein Geschöpf hervorzubringen vermag, befahl Er allen, diesem erhabenen, weiten Pfad in allem zu folgen, was Er von Gott gebracht hatte. Wer sich zu Ihm bekannte, in Ihm die Zeichen Gottes gewahrte und in Seiner Schönheit die unwandelbare Schönheit Gottes sah, für den erfüllten sich die Verheißungen von ›Auferstehung‹, ›Vorladung‹, ›Leben‹ und ›Paradies‹. Denn durch seinen Glauben an Gott und die Manifestation Seiner Schönheit wurde er aus dem Grab seiner Achtlosigkeit erweckt, ins Land seines innersten Herzens geladen. Er empfing das Leben des Glaubens und der Gewissheit und wurde in das Paradies der Begegnung mit Gott eingelassen. Welches Paradies könnte erhabener sein als dieses, welche Vorladung mächtiger und welche Auferstehung größer? Wer Einblick erlangt in diese Mysterien, der erfasst, was niemand je zu ergründen vermochte.«

(Bahá’u’lláh, 'Edelsteine göttlicher Geheimnisse‘)

Mit der Offenbarung des Qur’án wird die Nachfolge der Boten Gottes zu einem zentralen Thema.

»Wir glauben an Gott und an das, was zu uns herabgesandt wurde, und an das, was herabgesandt wurde zu Abraham, Ismael, Isaak, Jakob … und an das, was Moses und Jesus zugekommen ist, und an das, was den [anderen] Propheten von ihrem Herrn zugekommen ist.«

(Qur’án, 2:136)

Die Manifestation der Schönheit Gottes kann auf verschiedene Arten verstanden werden. In vielen religiösen Traditionen wird Gott als die Quelle aller Schönheit betrachtet, sei es in der physischen Welt oder in spirituellen Dimensionen. Die Schönheit der Natur, die Harmonie des Universums und die innere Schönheit der Seele werden oft als Spiegelbilder der göttlichen Schönheit betrachtet.

»Glaube an Gott und richte dein Angesicht auf Sein hehres Reich... Löse dich von dieser Welt und werde wiedergeboren durch den süßen Duft der Heiligkeit, der aus dem Reich des Höchsten weht. Rufe die Menschen zur Liebe, sei gütig zum ganzen Menschengeschlecht. Liebe die Menschenkinder, nimm Anteil an ihrem Leid. Gehöre zu denen, die Frieden stiften. Biete deine Freundschaft an und sei vertrauenswürdig. Sei Balsam für jede Wunde, Arznei für jedes Übel. Bringe die Seelen zusammen. Singe die Verse der Führung. Bete zu deinem Herrn, erhebe dich und führe die Menschen auf den rechten Pfad. Löse deine Zunge, lehre und lasse aus deinem Angesicht das Feuer der Liebe Gottes leuchten. Halte keinen Augenblick inne, suche keinen Atemzug der Ruhe. So wirst du zum Zeichen und Symbol der Liebe Gottes, zum Banner Seiner Gnade.«

(‘Abdu’l-Bahá, 'Briefe und Botschaften‘)

Im Bahá'í-Glauben wird diese Idee weiterentwickelt durch die Lehren Bahá'u'lláhs, des Gründers der Bahá'í-Religion.

Bahá'u'lláh lehrte, dass alle Religionen einen göttlichen Ursprung haben und Teil einer fortschreitenden Offenbarung sind. Er manifestierte die Schönheit Gottes durch seine Lehren von Einheit, Liebe, Frieden und sozialer Gerechtigkeit. Seine Botschaft betonte die Einheit der Menschheit und die Notwendigkeit, Vorurteile und Spaltungen zu überwinden. Die Anhänger sehen in Bahá'u'lláh die Erfüllung göttlicher Verheißungen und eine Quelle spiritueller Erneuerung.

Zur Anerkennung Gottes und zum Glauben an Ihn gehört nach den Bahá’í-Lehren auch die Anerkennung des jeweils aktuellsten Propheten, da dies den direktesten Zugang zum Willen Gottes gewährt:

»Der wahre Glaube an Gott und Seine Anerkennung sind unvollständig ohne Annahme dessen, was Er offenbart, und ohne Befolgung dessen, was Er verordnet und was die Feder der Herrlichkeit im Buche niedergelegt hat.«

(Schriften Bahá’u’lláhs, 'Botschaften aus ‘Akká‘)

Die Ermutigung der Gläubigen, eine tiefere Verbindung zur Transzendenz Gottes herzustellen.

Letztendlich ermutigt der Glaube an den einen wahren Gott durch die Manifestation Seiner Schönheit, die Gläubigen dazu, eine tiefere Verbindung zur Transzendenz herzustellen. Diese spirituelle Verbindung kann zu einem erfüllteren und bedeutungsvolleren Leben führen, in dem ethische Werte, Liebe und Mitgefühl im Mittelpunkt stehen. Indem Gläubige die Schönheit Gottes erkennen, werden sie dazu inspiriert, die Schönheit in der Welt um sich herum zu schätzen und sich für das Wohl aller Lebewesen einzusetzen.

»Der Mensch jedoch erlangt seine höchste Stufe in jeder Sendung durch den Glauben an Gott und durch die Annahme dessen, was von Ihm offenbart wurde, nicht durch Gelehrsamkeit; denn in jeder Nation gibt es gelehrte, in mannigfachen Wissenschaften bewanderte Menschen. Diese Stufe ist auch nicht durch Reichtum zu erlangen, denn genauso offensichtlich gibt es in jedem Volk unter den verschiedenen Klassen Begüterte. Ebenso ist es mit anderen vergänglichen Dingen.«

(Báb, 'Eine Auswahl aus Seinen Schriften‘)

»Dann wird die Zeit der Reife des ganzen Menschengeschlechtes von allen Völkern und Nationen der Erde verkündet und gefeiert werden. Dann wird das Banner des ›Größten Friedens‹ gehisst werden. Dann wird die weltweite Herrschaft Bahá’u’lláhs, des Begründers des Reiches vom Vater, wie sie vom Sohne geweissagt und von den Offenbarern Gottes vor und nach Ihm vorausgeschaut ist, anerkannt, mit Freude begrüßt und fest errichtet werden. Dann wird eine Weltzivilisation geboren werden, blühen und für immer fortdauern, eine Zivilisation mit einer Lebensfülle, wie sie die Welt weder gesehen hat noch bis jetzt begreifen kann. Dann wird der Ewige Bund voll erfüllt werden. Dann wird die in allen Büchern Gottes eingeschlossene Verheißung eingelöst werden, alle durch die Propheten alter Zeiten ausgesprochene Weissagungen werden eintreffen, und die Gesichte der Seher und Dichter werden sich verwirklichen. Dann wird der Planet, vergoldet durch den allumfassenden Glauben seiner Bewohner an einen Gott und ihre Ergebenheit in eine allgemeine Offenbarung, in den ihm gesetzten Grenzen den strahlenden Ruhm der Herrschaft Bahá’u’lláhs widerspiegeln, der in der Fülle seines Glanzes im Abhá-Paradiese leuchtet. Er wird zum Schemel Seines Thrones in der Höhe gemacht und als der Himmel auf Erden bejubelt werden, der fähig ist, das unaussprechliche Schicksal zu erfüllen, das ihm seit undenklichen Zeiten durch die Liebe und Weisheit seines Schöpfers bestimmt war.«

(Aus den Werken Shoghi Effendis, 'Der verheißene Tag ist gekommen‘)

 

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