Die Manifestationen Gottes bestimmen das Schicksal der Menschheit. Obwohl sie im Grunde menschlich sind, verweilen sie im Reich des Geistes, das über dem Verstehen des Menschen liegt.
In der aufgezeichneten Geschichte der Menschheit gab es nur wenige solche Manifestationen Gottes. Sie traten im Abstand von ungefähr tausend Jahren auf. Abraham, Krishna, Buddha, Zarathustra, Moses, Christus, Muhammad, der Báb und Bahá'u'lláh: Jeder von ihnen stiftete eine Religion für die Menschen Seines eigenen Zeitalters. Jeder strahlte wie ein vollkommener Spiegel das Licht Gottes auf die Menschen wieder. Ihre Worte sind mit der Macht Gottes gesprochen. Jeder von ihnen ist Herr Seines Zeitalters, und Seine Lehren, die zum Geist des Zeitalters werden, sind in Übereinstimmung mit der Fassungskraft der Menschen, unter denen Er auftritt, verkündet worden. Er entlädt geistige Kräfte in die menschliche Welt, die der menschlichen Seele auf ihrer Reise zu Gott beistehen sollen.
»In der Zeit der ersten Manifestation erschien der Urwille in Adam; am Tage Noahs wurde Er in Noah offenbar; am Tage Abrahams in Ihm; und so am Tage Moses, am Tage Jesu, am Tage Muḥammads, des Gesandten Gottes, am Tage des »Punktes des Bayán«; am Tage Dessen, den Gott offenbaren wird, und am Tag Dessen, der erscheint nach Dem, den Gott offenbaren wird. Folglich ist dies die innere Bedeutung der Worte des Gesandten Gottes »Ich bin alle Propheten«, denn, was in einem jeden aufstrahlt, ist und war immer ein und dieselbe Sonne.«
(Der Báb, 'Eine Auswahl aus Seinen Schriften')
»Alle Manifestationen Gottes haben eine zweifache Stufe. Die eine ist die Stufe reiner Geistigkeit und Wesenseinheit. In dieser Hinsicht bist du, wenn du sie alle mit einem Namen benennst und ihnen dieselben Eigenschaften zuschreibst, nicht von der Wahrheit abgeirrt. So hat Er offenbart: "Keinen Unterschied machen Wir zwischen Seinen Boten." Denn sie alle rufen die Menschen dieser Erde auf, die Einheit Gottes anzuerkennen, und verkünden ihnen den Kawthar unendlicher Gnade und Güte. Sie alle sind mit dem Gewande der Prophetenschaft bekleidet und mit dem Mantel der Herrlichkeit beehrt. Darum hat Muḥammad, der Punkt des Qur’án, offenbart: "Ich bin alle Propheten." Ebenso spricht Er: "Ich bin der erste Adam, Noah, Mose und Jesus".«
(Bahá'u'lláh, 'Ährenlese aus den Schriften Bahá'u'lláhs')
»Sollten sie sagen: "Diese Worte sind von Gott, und außer dem Wortsinn kann es keine Auslegung geben", was können sie dann den Ungläubigen aus dem Volk des Buches entgegnen? Denn als diese die angeführten Verse der Schrift sahen und die wörtliche Auslegung ihrer Religionsgelehrten hörten, lehnten sie es ab, in den Manifestationen Gottes die Vertreter Seiner Einheit, die Aufgangsorte Seiner Einzigkeit und die Verkörperungen Seiner Transzendenz zu sehen. Sie glaubten nicht an Sie und waren nicht bereit, sich Ihrer Autorität zu unterwerfen, weil sich die Sonne nicht verdunkelte, die Sterne nicht vom Himmel fielen und die Engel nicht in sichtbarer Gestalt auf die Erde herabkamen.«
»Wolltest du auf dieser Stufe den Letzten von Ihnen als den Ersten bezeichnen – oder umgekehrt – so wäre es wahr, so wie vom Urquell der Göttlichkeit und dem Ursprung göttlicher Herrschaft verordnet: "Sprich: Ruft Gott an oder den Allbarmherzigen: mit welchem Namen ihr auch ruft; Sein sind die schönsten Namen." Denn Sie sind allesamt die Manifestationen des Namens Gottes, die Aufgangsorte Seiner Attribute, die Horte Seiner Macht und die Brennpunkte Seiner Souveränität, während Er selbst – gepriesen sei Seine Macht und Herrlichkeit – in Seinem Wesen geheiligt ist über alle Namen und erhaben über die höchsten Attribute. Ebenso betrachte die Beweise göttlicher Allmacht sowohl in Ihrem Geist als auch in Ihrem Leib, auf dass dein Herz Sicherheit erlange und du am Horizont Seiner Nähe wandelst.«
(Bahá'u'lláh, 'Edelsteine göttlicher Geheimnisse')
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