Das "Wort zum Tage" über Ridván

Das "Wort zum Tage" aus Deutschlandfunk Kultur über Ridván

Wir möchten Ihnen hier die Texte vom "Wort zum Tage" im Deutschlandfunk Kultur, bundesweite ausgestrahlt um 6.35 Uhr, (Sonntags von den verschiedenen religiösen Traditionen erstellt), näherbringen.

Liebe Leser,

Bald brechen für uns Bahá’í die 12 Tage des Ridván an, die für alle Bahá’í-Gläubigen weltweit eine ganz besondere Bedeutung haben.

Die Bahá’í glauben an eine Fortschreitende Gottesoffenbarung. Das bedeutet, sie glauben, dass Gott im Laufe der Menschheitsgeschichte seinen Bund mit den Menschen stetig erneuert. Alle Religionen haben somit den gleichen Ursprung und bauen aufeinander auf. Dies wäre vergleichbar mit einem Computerprogramm, das durch Updates immer aktuell gehalten wird.

Die Tage des Ridván kennzeichnen für die Bahá’í den Punkt der Erneuerung des Bundes zwischen Gott und Mensch. Bahá’u’lláh, der Stifter der Bahá’í-Religion, offenbarte nach langer Inhaftierung in der Verbannung am 21. April 1863 im Garten Ridván bei Bagdad, dass er der verheißene Offenbarer für die heutige Zeit sei.

»...Ich sage euch, dies ist der Tag an dem die Menschheit das Angesicht des Verheißenen schauen und seine Stimme hören kann.«

Diese Sendung erhielt er, als er im finstersten Verlies der Hauptstadt des heutigen Iran inhaftiert gewesen war.

Er selbst veranschaulichte dies, wie folgt:

»In den Tagen, da ich im Kerker Tihrán lag, vergönnten Mir die schweren Ketten (...) und die üble Luft nur wenig Schlaf; dennoch hatte ich in den seltenen Augenblicken des Schlummers ein Gefühl, wie wenn etwas vom Scheitel Meines Hauptes über Meine Brust strömte, einem mächtigen Sturzbach gleich (...) Meine Zunge sprach in solchen Augenblicken Worte, die zu hören kein Mensch hätte ertragen können.«

Nach seiner Freilassung wurde er samt Familie und Anhängern von Teheran nach Bagdad im heutigen Irak verbannt.

Auch dort verbreiteten sich die neuartigen Lehren Bahá’u’lláhs wie ein Lauffeuer, sodass eine weitere Verbannung erwirkt wurde. Die letzten 12 Tage in Bagdad verbrachte Bahá’u’lláh mit seinen Anhängern im Garten Ridván, welcher den heutigen 12 Feiertagen ihren Namen gab.

Alle Bahá’í weltweit feiern Ridván als höchstes religiöses Fest im Jahr, da für sie ein neues Zeitalter angebrochen ist, in dem Mann und Frau gleichwertig - ungeachtet des ethnischen Hintergrundes oder der Nationalität - für eine bessere, gerechtere und friedlichere Welt arbeiten.

Nehmen auch Sie, liebe Leser, die Ridvántage als Gelegenheit neue Zeiten anbrechen zu lassen und auf Ihre Mitmenschen zuzugehen.

Ich wünsche Ihnen noch einen friedvollen, gesegneten Sonntag.

 

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