Was ist für Dich Glaube?

Was könnte die wahre Bedeutung von Glauben sein?

Im Baháʼí-Glauben bedeutet Glaube erstens bewusstes Wissen und zweitens das Praktizieren guter Taten, …

»Es handelt sich um eine individuelle Initiative, die aus der Überzeugung erwächst, dass der Glaube ein bewusstes Wissen ist, das sich im Handeln ausdrückt.« (Das Universale Haus der Gerechtigkeit)

… letztlich die Akzeptanz der göttlichen Autorität der Manifestationen Gottes. Nach Ansicht der Religion sind sowohl der Glaube als auch das Wissen für das spirituelle Wachstum erforderlich. Der Glaube beinhaltet mehr als nur äußerlichen Gehorsam gegenüber dieser Autorität, sondern sollte auch auf einem tiefen persönlichen Verständnis der religiösen Lehren beruhen. Glaube im Kontext religiöser Überzeugungen ist eine Grundhaltung des Vertrauens in die Lehre einer Religion und ihres Stifters.

Letztlich wird der Erfolg durch den Glauben an Bahá'u'lláh gesichert, der jeden gewissenhaften Gläubigen beseelt. Der Glaube ist ein Zustand des Gewissens, der mit dem Wunsch verbunden ist, sich in Wort und Tat auszudrücken.

Glaube ist das Vertrauen auf das, was wir erhoffen, und die Gewissheit, dass der Herr wirkt, auch wenn wir es nicht sehen können. Der Glaube weiß, dass Gott in jeder Situation, sei es in unserem Leben oder im Leben eines anderen, am Werk ist.

Glaube ist relativ. Seine Stärke ist bei jedem Menschen verschieden. Wer sich Bahá'u'lláh mit völliger Aufrichtigkeit im Herzen zuwendet und sich Ihm hingibt, kann den Gipfel des Glaubens erreichen.

»Glaube ist folglich das notwendige und unauslöschliche Bedürfnis einer Spezies, die von einem modernen und einflussreichen Denker beschrieben wurde als „Evolution, die sich ihrer selbst bewusst wird.“ (Julian Huxley, zitiert von Pierre Teilhard de Chardin).«

(Das Universale Haus der Gerechtigkeit in der Schrift 'Ein gemeinsamer Glaube')

Was bedeutet der Glaube an Gott?

An Gott zu glauben bedeutet, eine praktische Verpflichtung einzugehen - eine Verpflichtung, die damit verbunden ist, Gott zu vertrauen oder auf Gott zu vertrauen. (Die Grundbedeutung des griechischen pistis, "Glaube", ist "Vertrauen".) Dies ist also ein treuhänderisches Modell - ein Modell des Glaubens als Vertrauen, das nicht einfach als ein affektiver Zustand des Vertrauens, sondern als eine Handlung verstanden wird.

In der Schrift 'Ansprachen in Paris' schrieb ‘Abdu’l-Bahá zum wahren Glauben:

»Die zweite Art der Liebe strömt vom Menschen zu Gott. Dies ist Glaube, Hingezogensein zum Göttlichen, Entflammtsein, Fortschritt, Eintritt in das Reich Gottes. So empfängt man Gottes Güte und die Erleuchtung vom Lichte des Königreichs. Diese Liebe ist der Urgrund aller Liebe zur Menschheit. Sie lässt die Sonnenstrahlen der Wahrheit in den Herzen der Menschen aufleuchten.«

Was ist Glaube und warum ist er wichtig?

Der Glaube spricht die Sprache des Herzens. Er ist ein Ausdruck der Hoffnung, der über den bewussten Verstand hinausgeht. Alles, was wir für wertvoll halten, beruht auf dem Glauben an die Menschen und ihr noch nicht ausgeschöpftes Potenzial. Bestimmte Ereignisse der Geschichte weisen uns in eine andere Richtung - die Welt ist voller Hässlichkeit, Brutalität und Ungerechtigkeit.

»Gottes Glaube ist mächtig und stark. Bald schon wird das, was Unsere Zunge verkündet hat, in der Welt erscheinen. Wir flehen zu Gott, dass Er dir die Kraft gebe, Ihm beizustehen. Er ist wahrlich der Allwissende, der Allmächtige.«

»O Menschen! Gottes Glaube und Seine Religion wurden offenbart, um Eintracht und Verbundenheit unter den Menschen zu stiften. Macht sie nicht zur Ursache von Streit und Zwietracht.«

(Bahá’u’lláh, 'Das Tabernakel der Einheit')

»Es ist dieser bemerkenswerte Antrieb des menschlichen Bewusstseins, der den moralischen Imperativ für die Aufstellung vieler der in der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte und den dazugehörigen Verträgen enthaltenen Rechte liefert. Allgemeine Erziehung, freie Wahl des Wohnsitzes, Zugang zu Informationen und die Möglichkeit, am politischen Leben teilzunehmen, sind alles Aspekte seiner Wirksamkeit, welche ausdrücklich eine Garantie durch die internationale Gemeinschaft erfordern. Das gleiche gilt auch für die Gedanken- und Glaubensfreiheit, einschließlich der Religionsfreiheit, sowie das Recht auf eigene Meinung und auf angemessenen Ausdruck derselben.«

(Offizielle Stellungnahmen der Internationalen Bahá'í-Gemeinde, 'Das Wohlergehen der Menschheit')

Ist der Glaube ein Geschenk Gottes?

Der rettende Glaube ist ein freies und unverdientes Geschenk, wir müssen es nur annehmen. Ein Geschenk, welches nur Menschen nach Gottes souveräner Gnade zuteil wird und durch das wir persönlich einen unwiderruflichen Anteil an der vollständigen Erlösung erhalten, welche die Religionsstifter für uns vollbracht haben.

»Denn der Glaube eines Menschen kann nur von ihm selbst abhängen

»Der Glaube an die göttliche Einheit besteht im Wesentlichen darin, Ihn, die Manifestation Gottes, und Ihn, das unsichtbare, unzugängliche, unerkennbare Wesen, als einen und denselben zu betrachten.«

»Dies ist Gottes unveränderlicher Glaube, ewig in der Vergangenheit, ewig in der Zukunft. Lasst den, der sucht, zu ihm gelangen!«

(Bahá’u’lláh, 'Ährenlese aus den Schriften Bahá’u’lláhs')

»Die zweite Frage betrifft Glauben und Religion. An diesem Tag wurde der göttliche Glaube offenbart. Der Herr der Welt ist gekommen und hat den Weg gewiesen. Sein Glaube besteht in rechtem Tun und Seine Religion in der Duldsamkeit. Dieser Glaube verleiht ewiges Leben, diese Religion führt die Menschen zur Stufe der Genügsamkeit. Dies umfasst allen Glauben und jede Religion. Halte dich fest daran, und bewahre es gut!«

(Bahá’u’lláh 'Das Tabernakel der Einheit')

Wie können wir uns unseres Glaubens sicher sein?

Wie Sie Ihren Glauben aufrecht erhalten - auch wenn das Leben schwierig ist: Beten Sie! Bitten Sie Gott, das Universum oder die höhere Macht, an die Sie glauben, um die Kraft, Ihr volles Potenzial zu leben! ... Seien Sie großzügig zu anderen! ... Lassen Sie sich inspirieren! ... Umgeben Sie sich mit positiven Menschen! ...

»Der Eckstein göttlicher Religion ist, göttliche Vollkommenheiten zu erlangen und Seine mannigfaltigen Gaben zu empfangen. Der wesentliche Zweck von Religion und Glaube ist, das innere Sein des Menschen durch die Ausgießungen himmlischer Gnade zu veredeln.«

('Göttliche Lebenskunst')

Ist Glaube nicht ein anderes Wort für vorbehaltlosen Gehorsam, hingebungsvolle Treue, kompromissloses Festhalten an dem, von dem wir glauben, dass es offenbart und Ausdruck des Willens Gottes ist, ungeachtet dessen, wie verwirrend es anfangs scheinen mag und ungeachtet dessen, wie stark es von den dunklen Vorstellungen, den machtlosen Doktrinen, den undurchdachten Theorien, den eitlen Einbildungen und modernen Konzepten eines verunsicherten und geplagten Zeitalters abweichen mag? Wenn wir zaudern oder zögern, wenn unsere Liebe zu ihm uns nicht lenkt und auf Seinem Pfad hält, wenn wir die göttlichen und nachdrücklichen Prinzipien vernachlässigen, wie können wir dann hoffen, die Krankheiten und Gebrechen dieser Welt zu heilen?

Besonders in geistigen Fragen, um Verborgenes zu entdecken, hat uns Bahá’u’lláh im Buch 'Kitáb-i-Íqán' vorgeschlagen, über Seine Worte nachzusinnen:

»Eine Stunde Nachdenkens ist mehr wert als siebzig Jahre frommer Andacht.« 

»Unser Glaube ist gegründet auf die Anerkennung der Souveränität Gottes, der unerkennbaren Wesenheit, des höchsten Schöpfers, und auf unsere Unterwerfung unter Seinen Willen, wie ihn Bahá’u’lláh für unser Zeitalter offenbart hat. Den Boten Gottes an Seinem Tag anzunehmen und sich Seinem Gebot zu fügen, sind zwei wesentliche, untrennbare Pflichten; jede Seele ist dazu erschaffen, diese Pflichten zu erfüllen. Der Mensch erfüllt diese doppelte Pflicht nach eigener Wahl; wenn er dies tut, vollbringt er einen Akt, der als höchster Ausdruck des freien Willens, mit dem der alliebende Schöpfer jedes menschliche Wesen ausgestattet hat, betrachtet werden kann. In diesem leuchtenden Zeitalter ist Bahá’u’lláhs Bund das Fahrzeug für die praktische Erfüllung der beiden Pflichten, das Werkzeug für die Umsetzung des Glaubens an Bahá’u’lláh in schöpferische Taten.«

(Das Universale Haus der Gerechtigkeit)

Kein Wunder, dass die Feder Bahá’u’lláhs in der Vorausschau auf den gegenwärtigen Zustand der Menschheit offenbarte:

»Ruhm gebührt nicht dem, der sein eigenes Land liebt, sondern dem, der die ganze Welt liebt. Die Erde ist nur ein Land, und alle Menschen sind seine Bürger.« Und wiederum: »Der wahrlich ist Mensch, der sich heute dem Dienste an der ganzen Menschheit weiht.«»Durch die Macht, die mit diesen erhabenen Worten entfesselt worden ist, hat Er den Vögeln der Menschenherzen frischen Schwung und neue Richtung gegeben und jede Spur von Vorbehalt und Grenze aus Gottes Heiligem Buch getilgt.«

»Mehr noch: Ihr Glaube ist nach der festen Überzeugung der Bahá’í überkonfessionell, nicht sektiererisch, und völlig getrennt von jedem Kirchensystem, einerlei, welcher Form, welchen Ursprungs oder welcher Tätigkeit es auch sei. Keine kirchliche Organisation mit den ihr eigenen Glaubensbekenntnissen, Überlieferungen, Begrenzungen und beschränkten Erwartungen lässt sich – ebenso wenig wie alle bestehenden politischen Gruppierungen, Parteien, Systeme und Programme – als nach allen Gesichtspunkten vereinbar mit den Hauptlehren des Bahá’í-Glaubens bezeichnen. Manche dieser Grundsätze und Ideale, wie sie politische und kirchliche Institutionen beseelen, kann jeder gewissenhafte Anhänger des Glaubens Bahá’u’lláhs ohne Zweifel bereitwillig unterschreiben, aber mit keiner dieser Institutionen kann er sich identifizieren, noch kann er deren Glaubensbekenntnisse, Grundsätze und Programme vorbehaltlos unterzeichnen.«

(Shoghi Effendi, 'Die Weltordnung Bahá’u’lláhs')

»Welcher Unglaube ist größer, als sich von Gott abzuwenden an dem Tag, da der Glaube durch Ihn, den Allmächtigen, den Gütigen, erneuert wird?«

(Bahá’u’lláh, 'Edelsteine göttlicher Geheimnisse')

»Ihr Glaube oder Unglaube für Meine Sache kann Mir weder nützen noch schaden. Wir rufen sie allein um Gottes willen. Er, wahrlich, kann alle Geschöpfe entbehren.«

»Beachte darum, wie die Menschheit allgemein, was immer ihr Glaube oder Weltbild sei, die Vortrefflichkeit der Propheten Gottes erkannt und ihre Überlegenheit zugegeben hat

(Bahá’u’lláh, 'Ährenlese aus den Schriften Bahá’u’lláhs')

Shoghi Effendi, zitiert in der Schrift 'Ein Leben, getragen von Andacht und Gebet', schrieb über den geistigen und mystischen Aspekt der Glaubensfrage Folgendes:

»Die weltumspannende Krise, unter der die Menschheit leidet, ist daher in ihren Ursachen rein geistig. Der Geist dieser Zeit, als Ganzes gesehen, ist irreligiös. Die Lebensauffassung des Menschen ist zu roh und materialistisch, als dass sie es ihm ermöglichte, sich in die höheren Reiche des Geistes zu erheben.«

»Diesen Zustand einer todkranken Gesellschaft sucht die Religion zu verbessern und zu wandeln; denn der Kern religiösen Glaubens ist ein mystisches Empfinden, das den Menschen mit Gott vereint. Diese Haltung der geistigen Verbindung lässt sich erreichen und bewahren durch Meditation und Gebet, und das ist der Grund, warum Bahá’u’lláh die Andacht in ihrer Bedeutung so sehr betont. Für einen Gläubigen ist es nicht genug, nur die Lehren anzunehmen und zu befolgen. Er muss darüber hinaus den Sinn für Geistigkeit entwickeln, den er hauptsächlich durch das Gebet erwerben kann. Wie alle anderen göttlichen Religionen ist also der Bahá’í-Glaube im Grunde mystisch angelegt. Sein Hauptziel ist die Entwicklung des einzelnen und der Gesellschaft durch den Erwerb geistiger Tugenden und Kräfte. Es ist die Seele des Menschen, die zuerst genährt werden muss, und das Gebet versorgt am besten mit dieser geistigen Nahrung. Die Gesetze und Institutionen, die Bahá’u’lláh vorsieht, können ihre Wirkung nur dann voll entfalten, wenn unser inneres geistiges Leben vervollkommnet und umgestaltet ist. Sonst wird Religion zur bloßen Organisation entarten, zu einer toten Hülse.«

 

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