Warum es wichtig ist die Bahá'í-Schriften zu lesen?

Warum es wichtig ist die Bahá'í-Schriften zu lesen und zu teilen?

Zitate von Bahá'u'lláh, ‘Abdu’l-Bahá, Shoghi Effendi und dem Universalen Haus der Gerechtigkeit zu lesen gibt uns Wissen über den Willen Gottes für unsere Zeit. Wir finden in dieser Lektüre all die anmutigen, hilfreichen, ermutigenden und freudigen Verwendungsmöglichkeiten für Zitate und Gebete - sie zeigt uns verschiedene Möglichkeiten, wie wir die Schriften im täglichen Leben für unsere eigene spirituelle Transformation nutzen - als auch Wege zu finden, wie wir zur Besserung der Welt beitragen können; es wächst die Fähigkeit, die Heiligen Schriften zu erforschen und bedeutsame Gespräche zu führen.

Das Lesen der göttlichen Führung ist wie ein täglicher Prozess der Neueinstimmung. Es ist wie das Aufstellen einer Gewichtswaage und man kann nicht wirklich beurteilen, ob man ein gesundes Gewicht hat, es sei denn, die Waage ist richtig kalibriert. Wir können versuchen, uns einzustimmen und in Harmonie mit den göttlichen Lehren leben. Wenn wir Heilige Schriften lesen, inspirieren sie uns, geben uns Hoffnung und halten unsere Verbindung zu Gott aufrecht.

»Singe die Verse Gottes, o Mein Diener, die du empfangen hast, wie jene sie singen, die Ihm nahe sind, damit die Süße deiner Weise deine eigene Seele entflamme und die Herzen aller Menschen anziehe. Wer zurückgezogen in seiner Kammer die von Gott offenbarten Verse spricht, wird erfahren, wie die Engel des Allmächtigen den Duft der Worte, die sein Mund ausspricht, überallhin verbreiten und das Herz jedes rechtschaffenen Menschen höher schlagen lassen.«

Im Buch 'Ährenlese' fährt Bahá'u'lláh mit den erklärenden, Verständnis gebenden Worten fort:

»Mag er sich auch zunächst dieser Wirkung nicht bewusst werden, muss doch die Kraft der ihm gewährten Gnade früher oder später ihren Einfluss auf seine Seele üben. So sind die Geheimnisse der Offenbarung Gottes durch den Willen dessen, der Urquell aller Macht und Weisheit ist, verfügt worden.«

Das Universale Haus der Gerechtigkeit erläutert weiterhin zum "Rendezvous der Seele" in Seiner Ridván-Botschaft von 1992:

»Es ist fürwahr die besondere Zeit für ein Rendezvous der Seele mit dem Quell ihres Lichts und ihrer Führung, eine Zeit der Hinwendung zu Bahá'u'lláh, der Suche nach einem vertieften Werturteil über Seine Absicht, der Erneuerung der Ergebenheit für Ihn. Es ist eine Zeit des Rückzugs auf den eigenen Wesenskern, hin zur Wohnstatt des Geistes Bahás, hinein in jenen Innenraum, in den Er uns einlädt mit den Worten: "Schaue in dich, dass du Mich in dir findest, mächtig, stark und selbstbestehend." Ja, es ist eine Zeit der erneuerten Hinwendung zum Bund Gottes, des erneuerten Pflichtbewusstseins, der erneuerten Kraft zum Lehren, zur "verdienstvollsten aller Taten".«

Bahá'u'lláh schrieb im Buch 'Ährenlese aus den Schriften Bahá’u’lláhs':

»Wir hegen die Hoffnung, dass die Hand göttlicher Macht der Menschheit ihre Hilfe gewähre und sie aus ihrem Zustand schmerzlicher Erniedrigung befreie.«

Wenn wir Hoffnung und Kraft aus den Schriften ziehen, wie können wir andere daran teilhaben lassen?

Das Universale Haus der Gerechtigkeit schrieb in der Schrift 'Wendepunkt' über die Aufgabe der Bahá'í in diesem Prozess:

Eine „Öffnung nach außen“ bedeutet auch, dass es für Bahá'í wichtig ist, ein tieferes Verständnis der Kräfte zu erlangen, die in der Welt wirken, und für die Lösungen, die die Offenbarung Bahá'u'lláhs bietet. Unsere Aufgabe ist es, den suchenden Seelen zu vermitteln, dass wir alle auf derselben Welt leben, uns gemeinsamen Schwierigkeiten gegenüber sehen und dass wir darum bestrebt sind, ähnliche, seit langem gehegte Ziele und Hoffnungen für die Menschheit zu erfüllen. Der Ausdruck der Solidarität mit unseren Mitmenschen muss aufrichtig sein und wirklich gespürt werden.«

In Bezug auf den Adel, welcher jedem Menschen innewohnt, lesen wir in der Botschaft des Universalen Hauses der Gerechtigkeit vom 1. März 2017:

»In diesem Zusammenhang ist die geistige Wirklichkeit des Menschen ein grundlegendes Konzept, das es näher zu erforschen gilt. In der Offenbarung Bahá’u’lláhs wird der Adel, der jedem Menschen innewohnt, unmissverständlich verkündet. Dies ist ein fundamentaler Grundsatz des Bahá’í-Glaubens, und auf diesen Grundsatz gründet sich die Hoffnung für die Zukunft der Menschheit. Wiederholt bestätigen die Schriften, dass die Seele die Fähigkeit hat, alle Namen und Eigenschaften Gottes – des Mitleidvollen, des Schenkenden, des Freigebigen – widerzuspiegeln.«

In Bezug auf das Wirtschaftsleben fährt das Universale Haus fort:

»Das Wirtschaftsleben ist ein Schauplatz, wo Ehrlichkeit, Integrität, Vertrauenswürdigkeit, Großzügigkeit und andere geistige Eigenschaften zum Ausdruck kommen sollen. Das Individuum ist nicht einfach nur ein eigennütziges Wirtschaftssubjekt, darauf bedacht, einen immer größeren Anteil an den materiellen Ressourcen der Welt für sich in Anspruch zu nehmen. „Des Menschen Vorzug liegt im Dienst und in der Tugend“, betont Bahá’u’lláh, „nicht im Prunk des Wohllebens und des Reichtums.“ Und weiter: „Vergeudet nicht den Reichtum eures kostbaren Lebens im Verfolg böser, verderbter Neigung, noch lasst eure Mühe völlig in der Förderung eurer eigenen Interessen aufgehen.“ Indem wir uns dem Dienst an anderen weihen, finden wir Sinn und Zweck im Leben und tragen zur Besserung der Gesellschaft bei.«

Zu Beginn Seiner berühmten Abhandlung 'Das Geheimnis göttlicher Kultur' schrieb ‘Abdu’l-Bahá über uns als eine Quelle des gesellschaftlichen Wohles:

»Und Ehre und Würde des Einzelnen liegen darin, dass er vor all den Massen der Weltbewohner zu einer Quelle des gesellschaftlichen Wohles wird. Gibt es eine größere Gnade als die, dass ein Mensch, wenn er in sich geht, feststellen darf, dass er, durch göttliche Gunst bestätigt, Frieden und Wohlfahrt, Glück und Nutzen unter seinen Mitmenschen bewirkte? Nein, bei dem einen wahren Gott! Es gibt keine größere Freude, kein vollkommeneres Glück.«

Das Universale Haus der Gerechtigkeit ermutigt in Seiner Ridván-Botschaft 1996 alle, sich zu erheben:

»Mögen Sie alle sich erheben und die Aufgaben dieses entscheidenden Augenblickes in Angriff nehmen. Möge jeder von Ihnen einer kurzen Zeitspanne, die voller Möglichkeiten und Hoffnungen für die Menschheit steckt, sein oder ihr Siegel aufdrücken. Rufen Sie sich stets den Ratschlag Shoghi Effendis, der uns unfehlbar leitet, ins Gedächtnis, auf dass Sie nicht von den drastischen Ereignissen dieser Übergangszeit abgelenkt und übermäßig beunruhigt werden.«

Und es zitiert hierzu eine Stelle aus dem Buch 'Der verheißene Tag ist gekommen' von Shoghi Effendi:

»Es ist nicht an uns, die wir winzige Sterbliche sind, in einem so kritischen Abschnitt der langen, bunt bewegten Menschheitsgeschichte zu versuchen, zu einem genauen und befriedigenden Verständnis der Schritte zu gelangen, welche eine blutende Menschheit, die ihren Gott erbärmlich vergessen und Bahá'u'lláh nicht beachtet hat, nach und nach von ihrem Golgatha zu ihrer endlichen Auferstehung führen müssen. Es ist nicht an uns, den lebenden Zeugen der allbezwingenden Macht Seines Glaubens, auch nur für einen Augenblick, wie finster das Elend, das die Welt umhüllt, sein mag, die Fähigkeit Bahá'u'lláhs in Frage zu stellen, diese zerstreuten und einander zerstörenden Bruchstücke, in die eine verderbte Welt zerfallen ist, mit dem Hammer Seines Willens und durch das Feuer der Trübsal auf dem Amboss dieses in Wehen kreißenden Zeitalters in die besondere Form zu schmieden, die Sein Geist erschaut hat – zu einer einzigen, festen und unteilbaren Einheit, die fähig ist, Seinen Plan für die Menschenkinder auszuführen.«

Wie können wir unsere Mitmenschen unterstützen?

Hoffnung ist die vertrauensvolle Erwartung und das Sehnen nach den Segnungen, welche in den heiligen Schriften Gottes verheißen sind.

Auch wenn wir nicht Mitglied einer Bahá'í-Gemeinde sind, kann es ein besonderer Genuss sein an Treffen teilzunehmen, bei denen sich die Teilnehmer in einer Gruppe über das Wort Gottes austauschen und reflektieren und daraus Kraft gewinnen.

Unabhängig von der Methode, wie wir lesen oder uns in die Schriften vertiefen, hilft diese spirituelle Nahrung unserer Seele - "Ihr seid alle wie Fische, die sich in den Wassern des Meeres tummeln" - unseren Charakter zu transformieren und die wahren Botschaften der Lehren zu lernen und anzuwenden. Dann ist das Teilen mit anderen eine erstaunliche Quelle der Freude und Gnade.

Wenn wir Hoffnung haben, vertrauen wir auf Gottes Verheißungen. Dann haben wir die ruhige Gewissheit, nämlich, dass die Zeit des Friedens und Wohlergehens in dieser Welt für jeden kommt, nach der sich alle sehnen.

Abdul-Bahá, zitiert in der Schrift 'Göttliche Lebenskunst', hierzu:

»O Freunde Gottes! Zeigt solches Bemühen, dass alle Nationen und Gemeinschaften der Welt, selbst die Feinde, ihr Vertrauen, ihre Zuversicht und Hoffnung in euch setzen, dass jedermann, und sollte er auch hunderttausendmal in Irrtum verfallen, doch sein Antlitz euch zuwenden kann in der Hoffnung, dass ihr seine Sünden vergeben werdet; denn er darf nicht die Hoffnung verlieren, nicht betrübt oder niedergeschlagen sein. Dies ist die Haltung des Volkes Bahá!«

»Liebe Freunde, während die Welt ihre dunkelste Stunde vor der Morgendämmerung durchläuft, drängt die immer heller strahlende Sache Gottes vorwärts zu jenem herrlichen Tagesanbruch, an dem das göttliche Banner entfaltet wird und die Nachtigall des Paradieses ihre Melodien schmettert.«

(Ridván-Botschaft des Universalen Hauses der Gerechtigkeit, 1986)

Zum Abschluss noch eine inspirierende Aussage des Universalen Hauses der Gerechtigkeit aus der Ridván-Botschaft 1985:

»Am besten jedoch und in der vielfältigsten Weise kann der Glaube in den örtlichen Bahá'í-Gemeinden dargeboten werden. Hier kann man das eigentliche Modell des Bahá'í-Lebens erkennen. Hier kann am deutlichsten sichtbar werden, wie die Macht Bahá'u'lláhs die menschlichen Angelegenheiten auf einer Basis geistiger Einheit ordnet. Jeder örtliche Geistige Rat, der in Einheit darum bemüht ist, größere Reife und eine wirksamere Arbeitsweise zu erlangen, und der seine Gemeinde ermutigt, ihre Bestimmung als grundlegender Baustein in der Weltordnung Bahá'u'lláhs zu erfüllen, kann dazu beitragen, dass das Interesse an der Sache Gottes bei den Leuten zunimmt und dass sie schließlich als die einzige Hoffnung für die Menschheit erkannt wird.«

 

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