Ode an den Schrein des Báb

Das Heiligtum des Báb in Haifa, Israel

Dieses prächtige Gebäude [das Heiligtum des Báb] steht dem größten Gefängnis von Bahá'u'lláh - in der Bucht von Haifa - gegenüber, das von der Feder der Herrlichkeit als "Himmel der Himmel" gepriesen wird, und blickt in Richtung der Qiblih (Ort der Gebetsrichtung) des Volkes von Bahá, der Stelle im Tal der Sicherheit und des Friedens, der Ebene von Akká, um die herum verehrungsvoll die himmlischen Herrscharen kreisen.

Zu ihrer Rechten befinden sich die Hügel von Galiläa, wo Christus Seine Kindheit erlebte, und der Ort am Ufer des Jordan, in dem Er, welcher der 'Geist' war [Jesus], zum Propheten gerufen wurde; und zu ihrer Linken, auf dem Kamm des Karmels, befinden sich die Höhle von Elijah und der erhabene Fleck, der auf den Spuren der Allerheiligsten Abhá-Schönheit gesegnet wurde und durch die Offenbarung des 'Tablet vom Karmel' aus der Schatzkammer der Feder der Herrlichkeit geadelt wurde.

Erhaben, unermesslich erhaben ist dieser Schrein der Höhe, der Große, der Wundervolle.

Erhaben, unermesslich erhaben ist dieser Ruheplatz, das Duftende, das Reine, das Leuchtende, das Übersinnliche.

Verherrlicht, unermesslich verherrlicht ist dieser Ort, welcher der heiligste, hehrste, gesegnetste und erhabenste Ort ist.

Auf dir, o Königin des Karmel, sei der reinste, der schönste, der gnädigste Segen!

Verherrlicht ist Er, dessen Schritte die Stelle, an der du stehst, veredelt haben, Der, welcher deinen Sitz bestimmt hat und dich in Seiner Tafel und Seinem Buch gepriesen hat.

Wie groß ist die Kraft deiner Macht, eine Macht, die die Seelen der Begünstigten Gottes und seiner Gesandten verwirrt hat. Dein herrlicher Thron, gekleidet in deinem weißen Gewand, gekrönt mit deiner goldenen Krone, strahlend mit den Lichtern, die in dir und um dich herum leuchten, laut in klingenden Tönen deine Stimme zwischen Erde und Himmel anrufend.

Die Seelen der Heiligen und der Bewohner der Reiche der Höhe bewegen sich mit äußerster Freude, Eifer und Verzückung auf dich zu, auf dich zeigend, um dich herum kreisend, den Duft deiner Blumen und Rosen zu inhalieren - und den Segen von der Erde Deiner Stätte suchend, die Stirn vor dir beugend, in Anerkennung der Majestät und Herrlichkeit, die den heiligen Staub umgibt, der in dir ruht, die Perle, die im Busen Deines Gewandes verankert ist.

Gesegnet, unermesslich gesegnet, ist der Mensch, der dich besucht und dich umkreist, an deiner Schwelle dient, deine Blumen gießt, den Duft der Heiligkeit von deinen Rosen einatmet, dein Lob feiert und deine Stufe für die Liebe Gottes, deines Schöpfers, in diesem geheiligten und strahlenden Zeitalter, verherrlicht.

Das Zentrum von neun konzentrischen Kreisen

Bei Shoghi Effendi lesen wir:

»Denn so wie im Reich des Geistes die Wirklichkeit des Báb vom Urheber der Bahá'í-Offenbarung als "Punkt, den die Wirklichkeiten der Propheten und Boten umkreisen" gepriesen worden war, so bilden in dieser sichtbaren Welt Seine heiligen Überreste das Herz und den Mittelpunkt dessen, was man als neun konzentrische Kreise verstehen kann. Dies symbolisiert und unterstreicht die zentrale Stellung, die vom Stifter unseres Glaubens "Dem zugemessen wird, von dem Gott die Erkenntnis ausgehen ließ von allem, was war und was sein wird", "dem Ersten Punkt, aus dem alles Erschaffene erzeugt ward".«

»Der äußerste Umkreis dieses weiten Systems, das sichtbare Gegenstück zu der zentralen Position, die auf den Vorläufer unseres Glaubens übertragen wurde, ist nichts anderes als der gesamte Planet. Im Herzen dieses Planeten befindet sich das "Heiligste Land", von ´Abdu'l-Bahá als "Heimat aller Gottesboten" gepriesen, das als Zentrum der Welt und Kaaba der Nationen angesehen werden muss. In diesem Heiligsten Lande erhebt sich der Berg Gottes seit unvordenklichen Zeiten in Heiligkeit, der Weinberg des Herrn, der Zufluchtsort Elias, Dessen Wiederkunft der Báb Selbst symbolisiert. Auf der Brust dieses heiligen Berges ruhend befinden sich weitläufige Besitztümer, die auf ewig dem heiligen Grabmal zugeeignet sind und sein Umfeld bilden. Inmitten dieser Besitztümer, anerkannt als internationale Stiftung des Glaubens, befindet sich der Heiligste Hof, eine Einfriedung aus Gärten und Terrassen, die diese heilige Umgebung unmittelbar verschönern und ihr einen besonderen Charme verleiht. Eingehüllt in diese liebliche, grüne Umgebung steht in all seiner exquisiten Schönheit das Mausoleum des Báb, entworfen als Hülle für die von ‘Abdu’l-Bahá errichtete Originalstruktur des Grabmals des Märtyrer-Herolds unseres Glaubens. In diese Hülle ist diese wertvolle Perle in einen Schrein eingeschlossen, das Allerheiligste, jene Zimmer, die den eigentlichen Schrein bilden, die von ´Abdul-Bahá errichtet wurden. Im Herzen dieses Allerheiligsten befindet sich das Tabernakel, die Gruft, die den Heiligsten Sarg enthält. In dieser Gruft ruht der Alabaster Sarkophag, der ein unschätzbares Juwel enthält, den heiligen Staub des Báb. So wertvoll ist dieser Staub, dass selbst die Erde, die das diesen Staub bergende Gebäude umgibt, vom Mittelpunkt des Bündnisses Bahá'u'lláhs in einem Seiner Tablets gepriesen wurde, in dem Er die fünf Türen, die zu den sechs Räumen gehören, die Er ursprünglich errichtete, nach den Namen von fünf Gläubigen benannte, die mit der Errichtung des Schreines in Verbindung standen, mit solcher Wirkkraft ausgestattet sei, dass sie Ihn inspirierte, diese Namen zu verleihen, während Er das diesen Staub enthaltende Grabmal selbst als den Ort pries, den die Himmlischen Heerscharen in Anbetung umkreisen.«

Die Geistige Bedeutung

Bahá'u'lláh beschreibt in der 'Ährenlese' das Land, in das Er verbannt wurde, so:

»In allen heiligen Schriften wurde dieses Heilige Land erwähnt und gepriesen. Hier sind die Propheten Gottes und Seine Auserwählten erschienen. … Dies ist das verheißene Land, in dem Ihm, der die Verkündigung Gottes ist, sich zu offenbaren bestimmt war. Dies ist das Tal des unerforschlichen Ratschlusses Gottes, der schneeweiße Ort, das Land unvergänglicher Pracht. Was an diesem Tage geschah, ist seit alters in den Schriften geweissagt. …«

Shoghi Effendi in 'Gott geht vorüber' beschreibt es mit diesen Worten:

» - des Landes, das Gott Abraham verheißen hatte, das geheiligt ist durch die Offenbarung Mose, geehrt durch das Leben und Wirken der hebräischen Patriarchen, Richter, Könige und Propheten, verehrt als die Wiege des Christentums und als die Stätte, wo auch Zarathustra, wie ‘Abdu’l-Bahá bezeugt, "Zwiesprache mit Propheten Israels hielt", und dem Islám verbunden durch die Nachtreise des Propheten durch die sieben Himmel zum Thron des Allmächtigen. In den Grenzen dieses heiligen, beneidenswerten Landes - Heimat aller Gottesboten", "Tal von Gottes unerforschlichem Ratschluss", "der schneeweiße Ort", "das Land unvergänglicher Herrlichkeit"…«.

‘Abdu’l-Bahá schrieb im Buch 'Briefe und Botschaften':

»Gottes Liebe ist es, die den Báb getragen hat, die ihn zu seinem höchsten Opfer brachte und seine Brust zum bereiten Ziel für tausend Kugeln machte.«

Shoghi Effendi betont im Buch 'Gott geht vorüber' die Bedeutung dessen, dass sowohl das geistige als auch das administrative Weltzentrum des Bahá'í-Glaubens dauerhaft im Gebiet von Akká und Haifa im Heiligen Land verankert sind. Der wichtigste Ort ist der Schrein von Bahá'u'lláh, die Qiblih der Bahá'í-Welt. An zweiter Stelle steht das Heiligtum des Báb, das sich auf dem Berg Karmel, dem "Berg Gottes", befindet.

»… - vom Grabmal des Báb überschattet, im Herzen des Karmel, eingebettet in einen Park von auserlesener Schönheit, vor ihnen, jenseits der Bucht von Akká, die schneeweiße Stadt, die Qiblih der Bahá'í-Welt - unterstreicht, wenn wir ihre Bedeutung richtig würdigen, die geistigen Kräfte, die von diesem Ort ausgehen, der von Bahá'u'lláh selbst der Thronsitz Gottes genannt wurde. Sie bedeutet auch einen weiteren Meilenstein auf dem Weg zur Errichtung jenes ständigen Weltverwaltungszentrums des zukünftigen Bahá'í-Gemeinwesens, das untrennbar vom geistigen Zentrum des Glaubens in seiner Nähe wirken wird, in einem Land, das schon von den Anhängern dreier bedeutender Weltreligionen verehrt und heiliggehalten wird.«

Im Mai 2001 wendete sich das Universale Haus der Gerechtigkeit an die Bahá'í, die sich in Haifa zur Eröffnung der Terrassen des Heiligtums des Báb versammelt hatten und welche die Entwicklungen auf dem Berg Karmel mit einer neuen Etappe in der Entwicklung des Bahá'í-Glaubens und der Menschheit verbanden:

»Die majestätischen Gebäude, die nun entlang des von Shoghi Effendi geplanten Bogens am Hang des Berges Karmel stehen, sind zusammen mit den prachtvollen Terrassengärten, die den Schrein des Báb umrahmen, ein sichtbarer Ausdruck der ungeheuren Macht, welche die Sache beseelt, der wir dienen. Sie legen zeitlos Zeugnis dafür ab, dass die Anhänger Bahá’u’lláhs erfolgreich die Grundlagen einer weltweiten Gemeinde gelegt haben, die sich über alle Unterschiede erhebt, welche die Menschheit spalten; sie bezeugen, dass sie die Hauptinstitutionen einer einzigartigen und unangreifbaren Gemeindeordnung ins Leben gerufen haben. Mit den Umgestaltungen, die auf dem Berg Karmel stattgefunden haben, tritt die Bahá’í-Sache als eine sichtbare, unwiderstehliche Realität auf der Welt-Bühne hervor, als der Brennpunkt der Kräfte, die zu der von Gott verfügten Zeit den Wiederaufbau der Gesellschaft bewirken werden, und als mystische Quelle geistiger Erneuerung für alle, die sich ihr zuwenden.«

 

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