Mit bewusster Glückseligkeit die Angst überwinden

Wahre Glückseligkeit erlangen – aber wie?

Sorge dich nicht, sei glücklich! Sie können diese fünf Wörter als Teil des Liedes von Bobby McFerrin "Don't worry, be happy" erkennen. In jedem Fall handelt es sich um einen einfachen, prägnanten Rat. Es hört sich einfach an und ist beinahe ein Klischee – können wir es tatsächlich in der heutigen, geschäftigen und stressigen Welt anwenden?

Worüber sorgen wir uns? Nun, über fast alles: Manchmal sorgen wir uns darum, in der Schule herausragend zu sein, bei der Arbeit gut bewertet zu werden, gute Eltern zu sein und Freunde zu finden. Wir machen uns Sorgen, genug Bewegung zu haben, genug Schlaf zu bekommen, richtig zu essen und die Rechnungen zu bezahlen. Einige von uns sorgen sich darum, ihre Familien zu ernähren und ein Dach über dem Kopf zu haben. Wir kümmern uns um unsere Lieben, interessieren uns für den Schutz der Umwelt, das Klima oder kümmern uns sogar um unsere Spiritualität. Wir machen uns Sorgen um den Sinn des Lebens.

Diese Angst trifft jeden - sie diskriminiert nicht. Sogar diejenigen, welche die Sorgenträger beraten, machen sich Sorgen. Psychiater, Psychologen, Sozialarbeiter, Berater und andere Psychotherapeuten werden Opfer von Unsicherheiten, Sorgen und selbst tiefer Traurigkeit. Reich oder arm, jung oder alt, jeder kann diese Stressfaktoren erleben. Vielleicht nehmen wir sogar Medikamente, um die Angst und Depression zu bekämpfen.

Aber was ist mit anderen Ansätzen? Können wir unsere Sorgen ohne Medikamente bewältigen?

Im Buch 'Briefe und Botschaften' von `Abdu'l-Bahá finden wir Aussagen bezüglich der möglichen Medikation bei Unwohlsein:

»Es gibt zweierlei Mittel, Krankheiten zu heilen: stoffliche und geistige. Das erste ist ärztliche Behandlung, das zweite sind Gebete, die geistige Menschen an Gott richten, und Hinwendung zu Ihm. Beide Mittel sollten angewandt werden.«

»Erkrankungen, die auf stofflichen Ursachen beruhen, sollten von den Ärzten mit medizinischen Heilmitteln behandelt werden; solche, die geistige Ursachen haben, verschwinden durch geistige Mittel. So lässt sich eine von Kummer, Angst und nervösen Einflüssen verursachte Krankheit eher durch geistige als durch körperliche Behandlung heilen. Es sollten also beide Heilmethoden Anwendung finden; sie stehen nicht im Widerspruch zueinander. Du solltest deshalb auch die körperlichen Heilmittel annehmen, zumal auch sie der Barmherzigkeit und Gunst Gottes entspringen, der die ärztliche Wissenschaft offenbart hat und ins Dasein treten ließ, damit Seine Diener auch aus dieser Heilweise Nutzen ziehen. Die gleiche Beachtung solltest du auch den geistigen Heilverfahren schenken, denn sie bringen wunderbare Wirkungen hervor.«

»Wenn du nun das wahre Heilmittel wissen willst, das den Menschen von jeglicher Krankheit heilt und ihm die Gesundheit des göttlichen Reiches verleiht, so wisse, dass dies die Gebote und Lehren Gottes sind. Richte deine ganze Aufmerksamkeit auf sie!«

Die Gebote sind aus Gottes Liebe und Fürsorge zum Wohl von uns Menschen gegeben. Wir können zulassen, dass Gott und Seine Anordnungen uns helfen? Wir können uns hinwenden zu Ihm. Damit die Liebe zu Gott uns prägt und unser Verhalten bestimmt.

Gebete von `Abdu'l-Bahá welche uns helfen können das Gleichgewicht wieder zu finden:

»O Du gütiger Gott! Vergib meine Sünden, schenke mir Deine Gaben, übersieh meine Fehler, behüte mich, tauche mich ein in den Quell Deiner Geduld und heile mich von allen Krankheiten und Gebrechen. Läutere und heilige mich und lass mich teilhaben an der Ausgießung der Heiligkeit, so dass Gram und Traurigkeit schwinden und Freude und Glück hernieder steigen. Gib, dass Verzagtheit und Hoffnungslosigkeit sich wandeln in Freude und Zuversicht, und dass der Mut die Angst verdränge.«

»O Gott! Erquicke und erfreue meinen Geist. Läutere mein Herz. Entflamme meine Kraft. Alles lege ich in Deine Hand. Du bist mein Führer und meine Zuflucht. Ich will nicht mehr traurig und bekümmert, sondern glücklich und fröhlich sein. O Gott, Angst soll mich nicht länger plagen und Sorge mich nicht quälen. Ich will nicht bei den Widrigkeiten dieses Lebens verharren.

O Gott! Du meinst es besser mit mir als ich selbst. Ich weihe mich Dir, o Herr.«

Wollen wir einmal den Sinn von wahrer Glückseligkeit in den Bahá'í-Schriften untersuchen und verstehen lernen:

»Wer die Gebote Gottes befolgt, wird ewige Glückseligkeit erlangen.« (Bahá’u’lláh)

»Wahre Glückseligkeit hängt von geistigem Wohl ab und davon, dass wir das Herz stets offen halten, um die göttliche Güte zu empfangen.« (`Abdu'l-Bahá)

»Gedanken der Liebe schaffen Kameradschaftlichkeit, Frieden, Freundschaft und Glückseligkeit.« (`Abdu'l-Bahá)

Sollten wir versuchen Erkenntnis der Wahrheit zu erlangen, unsere Mitmenschen zu ehren, alle als Brüder und Schwestern betrachten? Was wären die Früchte davon?

»Er lädt dich vor Gott, deinen Herrn, Er weist dir die rechte Bahn, den Weg, der zur wahren Glückseligkeit führt, auf dass du zu denen gehörest, um die es gut steht.« (Bahá’u’lláh)

»Groß ist die Glückseligkeit, die deiner harrt, weil du dein Herz mit der Liebe zu deinem Herrn, dem Allherrlichen, dem Allgepriesenen, geschmückt hast. Wer heute diese Stufe erreicht, dem wird alles Gute zuteil.« (Bahá’u’lláh)

»Groß ist die Glückseligkeit dessen, der sich Dir zuwendet, Deine Gegenwart erreicht und Deiner Stimme Klang vernimmt.« (Bahá’u’lláh)

Zwischen religiösem Glauben und dem Zufriedenheitsstatus gibt es einen kleinen Zusammenhang. Woran kann das liegen? Wahrscheinlich daran, dass man die Probleme des Alltags nicht ganz so ernst nimmt, da man stärker darauf vertraut, in Gottes Hand zu sein.

Die Möglichkeit, nach eigener Fasson selig zu werden, ist dem Menschen viel wert. Ebenso wichtig ist Kompetenz: Das Gefühl, das eigene Leben zu steuern - das, was man tut, in guter Qualität zu absolvieren. Und schließlich liegt uns als sozialen Wesen anscheinend viel an Verbundenheit - die Möglichkeit, anderen Menschen auf verschiedenen Ebenen nahe zu sein.

»Wir bitten Gott, Seinen Geliebten beizustehen und sie in dem zu stärken, was auf dieser glückseligen, dieser mächtigen, wunderbaren Stufe ihrer würdig ist.« (Bahá’u’lláh)

»Denn Erkenntnis ist Licht und Leben, Glückseligkeit, Vollkommenheit und Schönheit und das Mittel, das uns der Schwelle der Einheit nahebringt. Sie ist Ehre und Ruhm in der Menschenwelt und die größte Gabe Gottes.« (`Abdu'l-Bahá)

»O ihr Geliebten des Herrn! Dient mit größter Glückseligkeit und Freude der menschlichen Welt, und liebt die Menschheit. Überseht alle Begrenzungen und befreit euch von Beschränkungen, denn … Freiheit davon bewirkt göttliche Segnungen und Gaben.« (`Abdu'l-Bahá)

Die Religion, der Glaube, scheint unter diesen Faktoren nicht allen Lesern zu passen. Und doch gibt es viele einschlägige Studien, die religiösen Menschen einen höheren Grad ihres persönlichen Glücksempfindens bescheinigen. Ist es das Vertrauen in einen Gott, der den Glaubenden nicht fallen lassen wird, oder vielleicht doch eher die Verheißung eines Paradieses, das alle irdischen Sorgen hinter sich lässt? Womöglich spielten diese Faktoren in der Geschichte eine größere Rolle als heute.

In Abdu'l-Bahás Buch 'Ansprachen in Paris' finden wir folgende Aussage dazu:

»Wenn wir Wahrheit, Beständigkeit, Treue und Liebe finden, sind wir glücklich, doch wenn wir auf Lüge, Treulosigkeit und Falschheit treffen, sind wir unglücklich.«

»Dies alles ist der Seele eigen und keine körperliche Krankheit. Daraus ergibt sich, dass die Seele gleich dem Körper ihre besondere Eigenart besitzt. Wenn nun der Körper einen Wandel durchmacht, so braucht dadurch nicht auch der Geist berührt zu werden. Wenn ihr ein Spiegelglas zerbrecht, auf das die Sonne schien, so ist das Glas zerbrochen, die Sonne aber scheint noch immer. Wenn ein Käfig, in dem ein Vogel ist, zerstört wird, bleibt der Vogel unverletzt. Wenn ein Lampenzylinder springt, kann doch die Flamme noch hell weiter brennen.«

Lasst uns das Licht und die Liebe mit allen teilen, andere unterstützen und helfen in guten und in schlechten Zeiten.

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