Eine erweiterte Vision in die Zukunft

Gedanken zur Neugestaltung der Welt in den kommenden Jahrzehnten

Die Mainstream-Nachrichten und die sozialen Medien sind gesättigt mit Untergangsgeschichten und düsteren Warnungen darüber, wohin die Welt sich schnell entwickelt. Die Bahá'í-Gemeinde hingegen ist unerschütterlich und völlig unverzagt. Sie plant voraus; sie ist zuversichtlich, dass die Menschheit die Fähigkeit hat, ihre Schwierigkeiten zu überwinden. Und, ja, wir haben eine Zukunft, auf die wir uns, Gott sei Dank, freuen können.

»Diese fruchtlosen Streitigkeiten«, hat Bahá'u'lláh andererseits bei Betrachtung der Zukunft der Menschheit mit Nachdruck geweissagt, »diese verderblichen Kriege werden vergehen, und der ›Größte Friede‹ wird kommen … Diese Streitigkeiten, dieses Blutvergießen und diese Zwietracht müssen aufhören und alle Menschen wie ein Volk und eine Familie sein.« »Bald«, weissagt Er, »wird die Ordnung des heutigen Tages aufgerollt und eine neue an ihrer Statt ausgebreitet werden«. »Nach einiger Zeit«, hat Er ebenfalls geschrieben, »werden sich alle Regierungen der Erde ändern. Unterdrückung wird die Welt umhüllen. Und im Anschluss an eine weltumfassende Erschütterung wird die Sonne der Gerechtigkeit am Horizonte des unsichtbaren Reiches aufgehen.« »Die ganze Erde«, so hat Er weiter dargelegt, »ist jetzt in einem Zustand der Trächtigkeit. Der Tag naht heran, da sie die edelsten Früchte hervorbringen wird, da ihr die höchsten Bäume, die entzückendsten Blüten, die himmlischsten Segnungen entsprossen sein werden.«

(Shoghi Effendi, 'Der verheißene Tag ist gekommen')

Mit vier Briefen in sechs Tagen hat das Universale Haus der Gerechtigkeit kürzlich die Weichen für den kommenden Neunjahresplan der Bahá'í-Weltgemeinde gestellt. Dies ist der nächste Schritt in einer fortlaufenden Reihe von globalen Plänen. Die Briefe sollen auch eine Orientierung für die nächsten 25 Jahre bieten. Diese Weitsicht und dieser weltweite Überblick sind bemerkenswert, wenn man bedenkt, dass die meisten von uns keine Ahnung haben, wo wir in der nächsten Woche, im nächsten Monat oder im nächsten Jahr stehen werden, insbesondere nach den letzten traumatischen Tagen, Monaten und Jahren.

Der Inhalt dieser Botschaften des Universalen Hauses der Gerechtigkeit wird bereits von Millionen von Menschen in allen Teilen der Welt aufmerksam und eingehend studiert, welche die Anleitung in den Briefen auf die Realitäten ihres Lebens anwenden. Dieser Prozess löst in den nationalen und lokalen Bahá'í-Gemeinschaften auf der ganzen Welt wachsende Wellen der Begeisterung und Erwartung aus.

Was steht also in diesen wichtigen Briefen der Bahá'í?

Nun, zunächst einmal könnten wir klarstellen, dass dieser Artikel keineswegs eine umfassende Zusammenfassung bietet, aber wir möchten einige zentrale Themen ansprechen.

In seiner Botschaft an die Bahá'í der Welt vom 4. Januar 2022 erkennt das Universale Haus der Gerechtigkeit Folgendes an:

»Die globalen Herausforderungen, denen sich die Menschheit jetzt gegenübersieht, sind eine harte Prüfung ihrer Bereitschaft, kurzfristige Eigeninteressen beiseite zu schieben und jene klare geistige und moralische Realität anzunehmen: Es gibt nur eine einzige, untereinander verbundene Menschheitsfamilie, die sich eine kostbare Heimat teilt.«

In Vorbereitung auf die nächsten neun Jahre und im Hinblick auf "Bahá'u'lláhs universellen Aufruf, für die Besserung der Welt zu arbeiten", bittet das Universale Haus der Gerechtigkeit nicht nur die Bahá'í, sondern auch diejenigen, die dem "Wohle der Menschheit verpflichtet sind", sich aktiv am Aufbau einer vereinten Weltgesellschaft zu beteiligen. Dieser sich entwickelnde Prozess wird als ein "immenses kollektives Unternehmen" beschrieben.

Die Mitglieder des Bahá'í-Glaubens werden dringend aufgefordert zu "helfen, an jedem Ort Gemeinden mit gemeinsamen Zielen heranzubilden, die erkennen, dass die Kraft der Einheit heilt und erhebt."

In einem weiteren Schreiben, das einen Tag zuvor veröffentlicht wurde, betont das Universale Haus der Gerechtigkeit, wie "die Stärkung eines Familienlebens", einschließlich der Ermutigung der Jugend, der Förderung der Kindererziehung und der allgemeinen "Erbauung der Jungen" Menschen das Wohl der Welt vorantreiben.

»Ihre Verantwortung reicht sogar noch darüber hinaus, nämlich auf die Förderung der Erziehung von Kindern und Juniorjugendlichen, auf die Erbauung der Jungen und auf die Stärkung eines Familienlebens, das Generation für Generation geweihte Seelen hervorbringt, treue Anhänger Bahá'u'lláhs, die das Wohl der Welt über das Vorantreiben persönlicher Interessen gestellt haben.«

Für die Besserung der Welt wirken

In seiner Rede auf der Konferenz der Kontinentalen Beraterämter Ende Dezember in Haifa, Israel, betonte das Universale Haus der Gerechtigkeit die Erklärung Bahá'u'lláhs, dass:

»die sterblichen Menschen aus dem völligen Nichtsein zu dem Zweck ins Reich des Seins gelangten, für die Besserung der Welt zu wirken und miteinander in Einklang und Harmonie zu leben.«

In diesem Zusammenhang werden die Menschen dazu angehalten, sich darauf zu konzentrieren, ihre Unterschiede zu überwinden, ihre Sichtweisen zu harmonisieren und die Konsultation bei der Entscheidungsfindung zu fördern. Einstellungen wie Vertrauenswürdigkeit, Zusammenarbeit und Nachsicht werden als "Grundbausteine einer stabilen gesellschaftlichen Ordnung" bezeichnet. In dieser Botschaft werden auch "Rationalität und Wissenschaft als unerlässlich für den menschlichen Fortschritt" beschrieben und "Toleranz und Verständnis" angepriesen, wobei die Menschen aufgefordert werden, "die Einheit der Menschheit" in den Vordergrund zu stellen.

»Die Propheten Gottes gleichen Ärzten, deren Aufgabe es ist, das Wohlergehen der Welt und ihrer Völker zu fördern, damit sie durch den Geist der Einheit das Siechtum einer entzweiten Menschheit zu heilen vermögen.«

(Bahá'u'lláh, 'Ährenlese aus den Schriften Bahá'u'lláhs')

Das Universale Haus der Gerechtigkeit erkennt zwar die "Kräfte des Materialismus" an, betrachtet aber die "schöpferische Kraft der Einheit und die Fähigkeit der Menschheit zum Altruismus" als ebenso offensichtlich. Ferner rät es den Mitgliedern der weltweiten Bahá'í-Gemeinschaft, "stürmische Jahre im Leben der Menschheit" zu bewältigen.

»Mögen sie, die Bahá'í, durch die Kraft ihres guten Beispiels und die Klarheit ihres guten Rates den Freunden helfen, an Glauben, an Zuversicht und in der Verpflichtung zu einem Leben des Dienstes zu wachsen, und sie beim Aufbau von Gemeinden begleiten, die Häfen des Friedens sind, Orte, an denen eine bedrängte und konfliktgezeichnete Menschheit Zuflucht finden kann.«

Die Bahá'í müssen eine "erweiterte Vision" haben, um ihre "historische Mission" zu erfüllen – nämlich gemeinsam eine globale, göttlich inspirierte Zivilisation aufzubauen. Die Grundlagen dieser neu entstehenden Gesellschaftsordnung sollen sein: Einheit, Vertrauenswürdigkeit, gegenseitige Unterstützung, Zusammenarbeit, Selbstlosigkeit, Bekenntnis zur Wahrheit, Verantwortungsbewusstsein, Drang zum Lernen und Liebe mit einem allumfassenden Herzen.

»Die entflammten Seelen, die sich durch die Prozesse des Plans erheben, sind sich bewusst, wie die Kräfte des Materialismus um sie herum wirken, und sehen mit klarem Blick die vielen Ungerechtigkeiten, die in der Welt fortbestehen; doch erkennen sie genauso deutlich die schöpferische Kraft der Einheit und die Fähigkeit der Menschheit zum Altruismus. Sie nehmen die Kraft wahr, die wahre Religion besitzt, Herzen zu verwandeln und Misstrauen zu überwinden, und so arbeiten sie, voll Vertrauen auf das, was die Zukunft bereithält, dafür, die Bedingungen zu kultivieren, unter denen Fortschritt stattfinden kann.«

Der kommende Neunjahresplan wird mit einer Reihe von Konferenzen im März und April beginnen. Diese Veranstaltungen sind offen für alle, "die dem Wohle der Menschheit verpflichtet sind".

Die Zukunft sieht also doch nicht so düster aus; die Arche der Sache steht bereit für Alle.

»Die Serie der globalen Pläne, die zu Ridván begann, wird volle fünfundzwanzig Jahre dauern. Sie wird die Arche der Sache in das dritte Jahrhundert des Bahá'í-Zeitalters tragen und zu Ridván 2046 enden.«

Aber Achtung: wenn wir die Welt verbessern wollen, für uns selbst und für künftige Generationen, müssen wir lange und hart an diesem "gewaltigen kollektiven Unterfangen" arbeiten. Zum Glück für uns alle geben die jüngsten Botschaften des Universalen Hauses der Gerechtigkeit einen Überblick über die zu leistende Arbeit.

»Als persönliche Antwort auf Bahá’u’lláhs Aufforderung, für die Besserung der Welt zu arbeiten, haben sich auf unterschiedliche Weise die Gläubigen für bestimmte Berufe entschieden und nach Möglichkeiten gesucht, die Aktivitäten gleichgesinnter Gruppen und Organisationen zu unterstützen. Große und kleine Projekte wurden ins Leben gerufen, um auf eine ganze Bandbreite sozialer Anliegen zu reagieren. Zahlreiche Bahá’í-inspirierte Organisationen wurden von Gruppen einzelner Personen aufgebaut, die auf unterschiedliche Ziele hinwirken, und spezielle Einrichtungen wurden gegründet, um sich einem bestimmten Diskursthema zu widmen. All diese Bemühungen, in welchem Umfang auch immer sie unternommen wurden, haben davon profitiert, aus den Prinzipien und Einsichten, die die Aktivitäten der weltweiten Bahá’í-Gemeinde an der Basis leiten, zu schöpfen und ebenso kamen ihnen die weisen Ratschläge der Örtlichen und Nationalen Geistigen Räte zugute. Wir freuen uns über diese vielfältigen, harmonischen Ausdrucksformen des Glaubens der hingebungsvollen Anhänger der Gesegneten Schönheit als Antwort auf die Bedrängnisse einer verwirrten und schmerzlich aufgewühlten Welt.«

 

Sie können alle aktuellen Botschaften des Universalen Hauses der Gerechtigkeit in der Bahá'í-Bibliothek lesen.

Wenn nicht angezeigt, enthält obiger Text Auszüge aus der Botschaft des Universalen Hauses der Gerechtigkeit, vom 30. Dezember 2021 und vom 4. Januar 2022.

 

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