Ein besonderes Ereignis in der Menschheitsgeschichte

Die Zwillingsoffenbarung in der Bahá'í-Religion

Heute möchten wir mit Ihnen über ein besonderes Ereignis in der Menschheitsgeschichte reden, nämlich über die Zwillingsoffenbarung in der Bahá'í-Religion, der Wiederkehr der Geburten des Báb, dem Vorläufer, sowie Bahá'u'lláh, dem Stifter des Bahá'í-Glaubens.

In den Bahá'í-Schriften sind diese beiden Figuren oft bezeichnet als die Zwillings-Manifestationen Gottes, da Sie sowohl die Stufe der Manifestation Gottes einnehmen und ihre Offenbarer waren, außerdem Ihre Offenbarungen nur 19 Jahre auseinander lagen.

Nach dem Mondkalender sind ihre Geburtstage an zwei aufeinander folgenden Tagen – dem 1. und dem 2. des Monats Muharram-, aber zwei Jahre auseinander 1817/1819. "Die Schönheit Abhá [Bahá'u'lláh] wurde zur Morgendämmerung am zweiten Tag des Monats Muharram geboren." Bahá'u'lláh selbst stellt klar, "Der erste Tag dieses Monats war der Geburtstag Seines Vorläufers [des Báb]. Vor Gott gelten diese beiden Tage als ein Tag."

Der Báb

Im Jahre 1844 erhob der Báb - arabisch “Das Tor” - lebte 1817–1850 in der südpersischen Stadt Schiras den Anspruch, Stifter einer neuen Religion zu sein.

Der Báb brach mit veralteten islamischen Traditionen. Schon als junger Mann war Er als religiöser Lehrer bekannt, Sein Titel bezog sich auf Seine tiefen geistigen Erkenntnisse. Sein Wissen wurde als Tor, als Zugang zu einem tieferen Verständnis Gottes angesehen.

Die Lehren des Báb waren fortschrittlich und revolutionär. So forderte Er mehr Frauenrechte, Bildung für alle, Toleranz, Menschenliebe, geistige Erneuerung und eine Neugestaltung des sittlichen und spirituellen Lebens. Damit gewann Er innerhalb weniger Jahre viele Anhänger und großen Einfluss.

Der persischen Obrigkeit jedoch war Sein Einfluss ein Dorn im Auge. Aus Angst, Macht und Privilegien zu verlieren, reagierte sie mit äußerster Härte. Der Báb wurde verfolgt, eingekerkert und 1850 in der Stadt Täbris öffentlich hingerichtet. In der Folge wurden auch Tausende Seiner Anhänger wegen ihres Glaubens getötet.

Der Báb erklärte – vergleichbar mit Johannes dem Täufer für die Christen – der Vorbote eines weiteren Gottesboten zu sein, dessen Kommen unmittelbar bevorstünde. In der Person Bahá’u’lláhs (1817–1892), des Stifters der Bahá’í-Religion, sehen die Bahá’í diese Prophezeiung erfüllt. So legte der Báb mit seiner Lehre das Fundament für die monotheistische Offenbarungsreligion der Bahá'í, die heute weltweit verbreitet ist.

Im Buch des Báb, 'Eine Auswahl aus Seinen Schriften' lesen wir:

»Die Herrlichkeit Dessen, den Gott offenbaren wird, ist unermesslich erhaben über alle Herrlichkeit, Seine Majestät steht hoch über jeder Majestät. Seine Schönheit überragt alles, was Schönheit verkörpert, und weit übertrifft Seine Erhabenheit jede Offenbarung der Erhabenheit. Jedes Licht verblasst vor den Strahlen Seines Lichtes, und jeder Inbegriff der Gnade bleibt weit zurück hinter den Zeichen Seiner Gnade. Jede Vollkommenheit wird zunichte angesichts Seiner umfassenden Vollkommenheit, jede Machtentfaltung ein Nichts vor Seiner unumschränkten Macht. Seine Namen sind allen Namen überlegen. Sein Wohlgefallen gilt mehr als jeder Ausdruck des Wohlgefallens. Seine höchsterhabene Begeisterung reicht weit hinaus über jedes Sinnbild der Begeisterung. Der Glanz Seiner Erscheinung übertrifft weit den Glanz jeder Erscheinung. Sein göttliches Verborgensein ist viel unergründlicher denn alles Verborgensein. Seine Hoheit ist grenzenlos erhaben über alle Hoheit. Kein Gnadenbeweis kommt Seiner barmherzigen Gnade gleich. Seine Gewalt übertrifft jede Gewalt. Seine Herrschaft steht unbesiegbar vor jeder Herrschaft. Sein himmlisches Reich ist hoch erhaben über alle Reiche. Sein Wissen durchdringt alles Erschaffene, und Seine vollendete Macht umfasst alle Geschöpfe.«

Bahá'u'lláh

Bahá'u'lláh - arabisch “Herrlichkeit Gottes” - lebte 1817 bis1892 und entstammte einer uralten persischen Adelsfamilie. Sein Vater bekleidete das Amt eines Staatsministers, das auch Bahá’u’lláh offen stand. Er zog es jedoch vor, sich karitativen Werken zu widmen und war in Seiner Heimat bald als „Vater der Armen“ bekannt. Weil Er eine vom Islam unabhängige Religion verkündete, wurde Er gefangen genommen und verbannt.

In einem Garten bei Bagdad, Irak, verkündete Bahá’u’lláh im Jahre 1863 gegenüber Seinen Gefährten, dass Er der Gesandte Gottes für die heutige Zeit sei.

Während Seines Aufenthaltes in Adrianopel verkündete Bahá’u’lláh Seine Sendung den Königen und Herrschern der Welt und ihren religiösen Führern, darunter Napoleon III, Königin Victoria, Kaiser Wilhelm I, Zar Alexander II, Kaiser Franz Josef, Papst Pius IX., Sultan Abdu'l-Aziz und Nasiri'd-Din Shah. Während Seiner Verbannungszeit verfasste Bahá’u’lláh viele Schriften. Aus Seinen Worten ziehen die Bahá’í Inspiration für das persönliche wie auch gesellschaftliche Leben und Wirken.

Für die Bahá’í nimmt Bahá’u’lláh eine Stellung ein, die vergleichbar ist mit der von Moses, Buddha, Jesus oder Muhammad.

Gott erneuerte aus Sicht der Bahá‘í-Lehre Seine im Wesen unteilbare Religion immer wieder durch das Wirken dieser großen religiösen Offenbarergestalten; dieses fortschreitende Offenbarungsgeschehen wird auch zukünftig andauern. Religion ist für die Bahá’í fortschreitende göttliche Erziehung der Menschheit.

Die wesentliche Botschaft Bahá'u'lláhs ist die der Einheit. Die Bahá'í-Religion, die jüngste der unabhängigen Weltreligionen, hat mehr als sechs Millionen Gläubige, welche in fast jedem Land und in vielen abhängigen Gebieten auf der ganzen Welt zu finden sind. Die Encyclopedia Britannica hat in ihrem Jahrbuch die Bahá'í-Religion als an zweiter Stelle nach dem Christentum in seiner geographischen Verbreitung aufgeführt. Wenn Sie mehr über den Bahá'í-Glauben wissen möchten, finden Sie Informationen unter www.bahai.de, der offizielle Website des Bahá'í-Glaubens in Deutschland.

In 'Bahá'u'lláhs Mission', schreibt das Universale Haus der Gerechtigkeit

»Fast jeder wird anerkennen, dass der Geisteshauch Bahá'u'lláhs auf diese Welt, wie er sich mit unterschiedlicher Stärke durch die bewussten Anstrengungen Seiner erklärten Anhänger, mittelbar durch gewisse menschendienliche Organisationen offenbart, die Menschheit nur durchdringen und einen dauernden Einfluss auf sie nur ausüben kann, sofern und sobald er sich in einer sichtbaren Ordnung verkörpert, die Seinen Namen trägt, sich völlig mit Seinen Grundsätzen verbindet und in Übereinstimmung mit Seinen Gesetzen arbeitet ...«

»Bahá'u'lláh hat nämlich... ein Gesetzeswerk niedergelegt, klar umgrenzte Institutionen geschaffen und das Wesentliche für eine Göttliche Ökonomie besorgt. All dies ist dazu bestimmt, Modell für die künftige Gesellschaft zu sein, höchsterhabenes Werkzeug für die Errichtung des Größten Friedens, die Wirkkraft für die Einigung der Welt, die Verkündigung des Reiches der Tugend und Gerechtigkeit auf Erden.«

Shoghi Effendi schreibt in seinem Buch 'Der verheissene Tag ist Gekommen'

»Wir leben in einer Zeit, in der man zur richtigen Einschätzung zwei Vorgänge auseinanderhalten muss: erstens die letzten Zuckungen einer verbrauchten, gottlosen Ordnung, die sich trotz der Zeichen und Fingerzeige hartnäckig weigert, ihre Handlungsweise den Geboten und Idealen dieses vom Himmel gesandten Glaubens anzupassen; zweitens die Geburtswehen einer erlösenden, göttlichen Ordnung, die unausweichlich die frühere ablösen wird und in deren Verwaltungsgefüge keimhaft eine unvergleichliche weltweite Kultur im Stillen heranreift. Die erstere wird gerade aufgerollt und geht in Widerstand, Blutvergießen und Trümmern unter. Die andere eröffnet neue Ausblicke auf Gerechtigkeit, Einigkeit, Frieden und Kultur, wie kein Zeitalter sie je gesehen hat. Die erstere hat ihre Kraft erschöpft, ihre Falschheit und Unfruchtbarkeit erwiesen, ihre Gelegenheit unwiederbringlich verscherzt; sie eilt ins Verderben. Die letztere sprengt mannhaft und unüberwindlich ihre Ketten und verficht ihren Anspruch, die einzige Zuflucht zu sein, in der die leidgeprüfte Menschheit, von ihren Schlacken gereinigt, ihre Bestimmung erreichen kann.«

Das Universale Haus der Gerechtigkeit schrieb in 'Das Jahrhundert des Lichts'

»Dies ist ein neuer Zyklus menschlicher Fähigkeiten. Alle Horizonte der Welt sind strahlend hell, und die Welt wird wie ein Garten und ein Paradies werden ... Wir sind befreit von altem Aberglauben, der die Menschen in Unwissenheit gehalten und die Grundlagen wahren Menschseins zerstört hat.«

Die Gabe Gottes an dieses erleuchtete Zeitalter ist die Erkenntnis der Einheit der Menschheit und der grundlegenden Einheit der Religionen. Der Krieg zwischen den Nationen wird aufhören, und mit Gottes Willen wird der Größte Friede kommen; die Welt wird als eine angesehen werden, und alle Menschen werden wie Brüder leben.

Abdu’l–Bahá schreibt

»Wir alle wissen, dass Weltfriede gut ist, dass er die Grundlage des Lebens ist, aber Wille und Tat sind vonnöten. Weil dies das Jahrhundert des Lichts ist, wurde dem Menschen die Fähigkeit verliehen, den Frieden zu erreichen. Es steht fest, dass diese Gedanken so weit unter den Menschen verbreitet werden, dass sie zu Taten führen.«

Wir wünschen Ihnen einen erfolgreichen Tag.

 

@ Neue Blog Artikel via E-Mail abonnieren

Geben Sie Ihre E-Mail-Adresse an, um Benachrichtigungen über neue Beiträge via E-Mail zu erhalten.

Kommentare

Keine Kommentare

Kommentar schreiben

* Diese Felder sind erforderlich